Vom Labor bis zum Pferdestall

03.02.2015 von Julius Heinrichs in Personalia, Wissenschaft, Forschung
Gudrun Liebscher hat das Rad nicht neu erfunden, aber sie trägt viel dazu bei, es zum Rollen zu bringen. Erstmals testete die Biochemikerin ein vielversprechendes Hautkrebs-Präparat an Pferdezellen. Sogar in der Praxis kann sich das Heilmittel nun an einer Tierärztlichen Hochschule beweisen. Dahinter steckt die Hoffnung, dass der Wirkstoff in ferner Zukunft auch Menschen helfen kann.
Gudrun Liebscher im Biozentrum, wo sie das Hautkrebs-Präparat entwickelt hat.
Gudrun Liebscher im Biozentrum, wo sie das Hautkrebs-Präparat entwickelt hat. (Foto: Michael Deutsch)

Einen Großteil ihrer Zeit widmet Gudrun Liebscher derzeit der Betulinsäure – einem Wirkstoff, der aus der Rinde zahlreicher Plantanenpflanzen gewonnen wird. Bereits seit langem ist die Säure als Tumorbekämpfer bekannt: Menschliche Tumorzellen waren mit ihr versetzt worden, die Tumorzellen starben ab und die Hoffnung auf die Entdeckung eines neuen Krebs-Heilstoffes gedieh. Fast zwanzig Jahre ist das her. In Wien dann der erste Hunde-Versuch: Der Hund überlebte, der Tumor nicht.

Doch die Forschung an dem Projekt schlief ein. Anders an der Uni Halle, wo man sich am Gründerzentrum Biowissenschaften weiterführenden Untersuchungen widmete. Mit Grudrun Liebscher nun kann die Frage der praktischen Anwendbarkeit neu gestellt werden. Die 23-Jährige ist eine der besten ihres Fachs: Sie arbeitete als wissenschaftliche Hilfskraft ihres Instituts, erhielt ein Deutschlandstipendium, absolvierte ein dreimonatiges Forschungsgruppenpraktikum an der Universität in Kopenhagen. Nach Ablauf des Stipendiums wurde Liebscher mit 900 Euro von der Vereinigung der Freunde und Förderer (VFF) unterstützt, um in Hannover ihre Forschungsarbeiten zu Ende bringen zu können. Im Oktober bekam sie für ihre Masterarbeit den Martin-Luckner-Preis verliehen, eine Auszeichnung für die beste experimentelle Abschlussarbeit im Bereich der pharmazeutisch-biotechnologischen und biologischen Wissenschaften der MLU.

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