Jürgen Krieger will Duftstoffe und Geruchssinn der Insekten verstehen

01.03.2015 von Corinna Bertz in Neu berufen, Personalia
Ohne ihren feinen Geruchssinn wären Malariamücken, Heuschrecken und Nachtfalter verloren. In vielen Situationen registrieren sie Duftstoffe in ihrer Umwelt und kommunizieren miteinander über arteigene Pheromone. Nur weil sie geringste Mengen dieser chemischen Signale registrieren und präzise unterscheiden können, gelingt es ihnen, z. B. Nahrungsquellen aufzuspüren und Geschlechtspartner zu finden. Wie Insekten diese eindrucksvollen Sinnesleistungen vollbringen und welche molekularen Mechanismen dabei ablaufen, erforscht Prof. Dr. Jürgen Krieger. Seit 1. März ist er Professor für Tierphysiologie am Institut für Biologie der Uni Halle.
Prof. Dr. Jürgen Krieger
Prof. Dr. Jürgen Krieger (Foto: Maike Glöckner)

Zwei Gründe waren für den 54-Jährigen ausschlaggebend für seinen Wechsel von Hohenheim nach Halle: Die thematische Ausrichtung der Lebenswissenschaften an der MLU sowie die fachliche Nähe der anderen Arbeitsgruppen innerhalb des Institutsbereiches der Zoologie, die ebenfalls überwiegend entomologisch oder chemo-ökologisch ausgerichtet sind. „So bieten sich eine Vielzahl von vielversprechenden und sehr interessanten Kooperationsmöglichkeiten sowie perspektivisch die Möglichkeit für eine Reihe konkreter, erfolgversprechender Zusammenarbeiten“, sagt Krieger.

Der gebürtige Emsländer hat in Osnabrück Biologie studiert und wurde an der Universität Hohenheim promoviert. In Hohenheim, wo er sich mit einer Arbeit über die Grundlagen der Pheromonerkennung bei Insekten habilitierte, hat er bis zu seinem Wechsel nach Halle die Arbeitsgruppe „Chemorezeption bei Insekten“ geleitet.

An der MLU will er nun eine international ausgewiesene Arbeitsgruppe aufbauen, die unter anderem die molekulare Physiologie der Rezeption und Kodierung von Pheromonsignalen bei Insekten erforschen wird.

In der Lehre will sich Krieger dafür einsetzen, dass angehende Biologen bereits während ihres Studiums moderne experimentelle Methoden und Techniken kennenlernen: „Ich möchte versuchen, die Studierenden bereits frühzeitig in Forschungsprojekte einzubinden“.

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