Unverhofft kommt oft

20.01.2014 von Ricarda Baer in Studium und Lehre, Campus
Du stehst auf der Bühne. Alle Scheinwerfer sind auf dich und die anderen Mitglieder deiner Band gerichtet. Dir schauen 12 000 Menschen in der Halle zu und noch mal 1,2 Millionen vor dem Fernseher. Das sind verdammt viele Leute. Was du nicht ahnst: Später fragt dich dein Professor, ob du das beim Bundesvision Song Contest gewesen bist.
In Aktion: Jan während des Probens.
In Aktion: Jan während des Probens. (Foto: Christoph Eisenmenger)

Dass Auftritte im Fernsehen vor Millionenpublikum auch an der Uni nicht unentdeckt bleiben, stellte Jan Krieshammer, Politik- und Wirtschaftsstudent an der MLU und Gitarrist in der vierköpfigen Band Adolar bald fest. Und zwar auf ganz ungewöhnliche Art und Weise.

„Ich hatte eine E-Mail bekommen von einem meiner Dozenten, der mich dann fragte, ob ich das denn gewesen sei bei Stefan Raab. Er hatte das geguckt mit seiner Familie und seine Familie ist jetzt richtig stolz auf ihn, weil er Studenten hat, die im Fernsehen sind. Das fand ich schön.“

Dabei war das Berühmtwerden eher Glückssache. „Eigentlich wollten wir nur ein paar Songs aufnehmen. Was danach passiert ist, war purer Zufall und Glück. Durch unseren Sänger wurde der Kontakt zu unserem Label hergestellt. Und die fanden uns so gut, dass sie etwas von uns veröffentlicht haben, ohne uns jemals live gesehen zu haben! Und so ging das dann los.“

Adolars aktuelle Single "Raketen":

So einiges geschah unerwartet. Jan fand es „schon cool“ die erste CD von seiner Band im Laden stehen zu sehen, aber hatte irgendwie gar nicht damit gerechnet: „Ich habe mir immer vorgenommen, dass ich mir unsere erste CD kaufe, wenn ich sie sehe. Und als ich sie dann zum erstmal Mal sah, hatte ich gar kein Geld dabei.“

Das Ganze ist ein ziemliches Abenteuer, aber auch anstrengend. Mittlerweile haben Adolar drei Alben und eine EP aufgenommen und insgesamt etwa 300 Konzerte gespielt. Auf die Frage, wie er sich seine Zeit einteilt, um neben Auftritten und Touren noch Zeit für sein Studium zu finden, antwortet der 28-Jähringe: „In Politikwissenschaft kann man ja auch glücklicherweise viel von zu Hause aus machen und deswegen kann man das relativ gut miteinander kombinieren.“

Die vier Musiker von Adolar. Jan ist hinten links im Bild zu sehen.
Die vier Musiker von Adolar. Jan ist hinten links im Bild zu sehen. (Foto: Christoph Eisenmenger)

Momentan ist es eher ruhig um die Band, es wird an neuen Songs geschrieben. Nach der Tour von Oktober bis Dezember im letzten Jahr bereiten sie sich auf die anbrechende Festivalzeit im Sommer vor. „Es gibt da immer so eine Abfolge: Du nimmst ein Album auf, gehst auf Tour und das Jahr darauf gibst du Konzerte. Jetzt schreiben wir wieder Songs. Auf welchen Festivals wir spielen, darf ich leider nicht verraten, aber eins davon wird hier in der Nähe sein.“

Vor tausenden Leuten zu spielen und dabei auch ganz lässig zu wirken, ist für viele Menschen unvorstellbar. Auch Jan musste sich erst daran gewöhnen: „Ich war früher sehr sehr schüchtern auf der Bühne. Ich hab mich gar nicht bewegt und war froh wieder runter zu sein, obwohl es eigentlich Spaß gemacht hat. Irgendwann merkt man, dass die Leute da sind, weil es ihnen gefällt und dass sie auch mitsingen.“

Wenn man einmal im Fernsehen war, dann erkennen einen die Leute auch an der Uni, erzählt er. „Mir passiert das jetzt öfter mal, aber mehr aus Spaß. So, dass dann Leute sagen: Hey - ich kenne dich aus dem Fernsehen!" … und manchmal sind es auch die Dozenten, die ihre Studenten darauf ansprechen.

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