Halle, das Zukunftszentrum und die Universität

09.09.2022 von Tom Leonhardt in Wissenschaft, Wissenstransfer
Halle bietet optimale Bedingungen für den Standort des Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Darin waren sich gestern Abend bei einer Podiumsdiskussion in der Leopoldina alle einig. Um in dem Wettbewerb zu punkten, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Wissenschaft und Kultur. Welchen wichtigen Beitrag die MLU dazu liefern kann, betonte Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker.
Auf dem Podium diskutierte Moderatorin Anja Heyde mit Jonathan Everts, Thomas Herzfeld, Oliver Holtemöller, Marie-Claire Foblets, Winfried Kluth und Asta Vonderau (von links).
Auf dem Podium diskutierte Moderatorin Anja Heyde mit Jonathan Everts, Thomas Herzfeld, Oliver Holtemöller, Marie-Claire Foblets, Winfried Kluth und Asta Vonderau (von links). (Foto: Thomas Ziegler)

Der Bund beabsichtigt, bis 2028 ein Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und europäische Transformation in einer ostdeutschen Stadt zu errichten. Hierfür stehen bis zu 200 Millionen Euro zur Verfügung. Viel Geld, das in Halle gut angelegt wäre, wie Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz betonte: „Halle ist Sinnbild des Strukturwandels. Das Revier erfindet sich hier neu.“

Rektorin Claudia Becker
Rektorin Claudia Becker (Foto: Thomas Ziegler)

Das geplante Zentrum soll auf drei Ebenen aktiv und sichtbar werden: als Begegnungsraum, als Galerie- und Veranstaltungszentrum, aber auch als Ort der Wissenschaft. „Die Universität Halle bietet eine hervorragende Basis für die Forschung zum grundlegenden gesellschaftlichen Wandel“, sagte Rektorin Claudia Becker und verwies auf die zahlreichen erfolgreichen Aktivitäten der MLU. An der Universität ist der Forschungsschwerpunkt „Gesellschaft und Kultur in Bewegung“ etabliert, in dessen Zentrum Transformationsprozesse in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen. Das Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit der MLU, das sich aktuell in Gründung befindet, hat das Ziel, den Strukturwandel in der Region, in ganz Deutschland und vergleichbaren Regionen weltweit zu erforschen, beratend zu begleiten und damit auch zu gestalten. Das Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien arbeitet seit mehreren Jahren zu den Folgen des Kohleausstiegs in Ostdeutschland und Australien. Nicht zuletzt ist die Universität einer der Standorte des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Das vom Bund finanzierte Forschungszentrum ist in zehn Bundesländern angesiedelt und widmet sich der regionalen Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Abschließend verwies Becker auf das hervorragende wissenschaftliche Umfeld in Halle: Das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sowie das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) arbeiten seit fast 30 Jahren zu Transformationsprozessen in der Region und der Welt.

Wie vielfältig und umfassend die wissenschaftliche Expertise vor Ort zu diesem großen Thema ist, unterstrich auch die Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Jonathan Everts, Prof. Dr. Thomas Herzfeld, Prof. Dr. Oliver Holtemöller, Prof. Dr. Marie-Claire Foblets, Prof. Dr. Winfried Kluth und Prof. Dr. Asta Vonderau. Nicht nur forschen sie aus wirtschaftswissenschaftlicher, juristischer, ethnologischer oder geographischer Perspektive zur Transformation. Alle sind auch als Professorinnen und Professoren an der MLU tätig.

Weitere Informationen zur Bewerbung auf das Zukunftszentrum in Halle: https://zukunftszentrum-halle.de/

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