Dass körperliche Aktivität auch die geistige Fitness fördert, ist zwar seit über 50 Jahren bekannt, sagt Robert Stojan. Wenn es aber darum geht, wie sich dieser Zusammenhang in verschiedenen individuellen Konstellationen bestmöglich nutzen lässt, „bietet die Sport- und Bewegungswissenschaft noch sehr viel unausgeschöpftes Potenzial“, so der Wissenschaftler. In den vergangenen Jahren hat der 34-Jährige zum Beispiel dazu geforscht, wie sich regelmäßige Bewegung auf die geistige Fitness bei älteren Menschen auswirkt oder auf die Symptomatik bei Personen mit der Parkinson-Krankheit. Erste Ergebnisse zum Tischtennis bei Parkinson zeigen beispielsweise, dass regelmäßiges Trainieren die Motorik, kognitive Leistung und das Wohlbefinden verbessern kann. „Daran möchte ich in Halle weiterarbeiten“, so Stojan. Die Interaktion von Bewegung und Kognition bei Alltagstätigkeiten wie dem Autofahren ist auch ein grundsätzliches Forschungsfeld des Wissenschaftlers. Wert legt er darauf, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in alltagsnahe Szenarien zu übertragen – auch in Kooperation mit der Stadt oder Vereinen.

Stojan hat an der MLU Sportwissenschaft und Psychologie im Bachelor studiert und dann den Masterstudiengang „Intelligenz und Bewegung“ in Bielefeld abgeschlossen. Er wurde 2023 an der Universität Münster promoviert, wo er vor seinem Wechsel nach Halle ein EU-gefördertes Projekt zur Verbesserung der Mobilität von Parkinson-Patientinnen und -Patienten koordiniert hat. Halle habe sich sehr positiv entwickelt, so Stojan. „Ich bin froh, wieder hier zu sein.“ Die MLU biete ihm viele Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit – und mit der Juniorprofessur die Freiheit, früh in seiner Karriere eigene wissenschaftliche Ideen zu entwickeln und umzusetzen. „Das ist für mich sehr motivierend.“