Millionen für Metallgewinnung: Deutschland und Frankreich fördern Projekt "EcoMetals"

09.07.2014 von Corinna Bertz in Forschung, Wissenschaft
Wie können Metalle möglichst umweltschonend aus Kupfererzen herausgelöst werden? Dieser Frage gehen deutsche und französische Geowissenschaftler im Forschungskonsortium „EcoMetals“ nach. Unter Leitung von Prof. Dr. Gregor Borg ist das Fachgebiet Petrologie und Lagerstättenkunde des Instituts für Geowissenschaften und Geographie seit April 2014 an dem Verbundvorhaben beteiligt.
Die Lagerstättenkundler bei der Probennahme unter Tage
Die Lagerstättenkundler bei der Probennahme unter Tage (Foto: R. Döbelt)
Das Team des Fachgebiets Petrologie und Lagerstättenkunde an der MLU
Das Team des Fachgebiets Petrologie und Lagerstättenkunde an der MLU (Foto: FG Petrologie und Lagerstättenkunde)

Erforscht werden sogenannte biohydrometallurgischen Aufbereitungsmethoden, vor allem an Kupfererzen. Mit Hilfe von Bakterien sollen bei diesem biologisch-nasschemischen Verfahren mineralische Substrate zersetzt werden, um Metalle aus Kupfererzen herauszulösen. Auf diese Weise können Erze mit niedrigem Metallgehalt besonders kosten- und umweltschonend aufgearbeitet werden.

Die halleschen Lagerstättenkundler sind dabei für die mineralogisch-geochemische Charakterisierung der Kupfererze und der Aufbereitungsprodukten verantwortlich. „Wir beschreiben, was in den Materialien enthalten ist. Dazu arbeiten wir zurzeit an Gesteinsproben von Kupferschieferhalden im Mansfelder Land sowie anderen Kupferschiefervorkommen und analysieren die Erze mit mikroskopischen und geochemischen Methoden“, beschreibt Andreas Kamradt, wissenschaftlicher Mitarbeiter, die Arbeit der Hallenser. Im Zuge des Projektes ist auch die Untertageprobenahme in einer der polnischen Kupferschieferminen geplant und soll den Forschern weitere Erkenntnisse liefern.

Mit einer halben Million Euro werden die Lagerstättenkundler der Martin-Luther-Universität bis zum Jahr 2017 gefördert. Insgesamt stellen das Ministerium für Bildung und Forschung und die Agence Nationale de la Recherche 5,2 Millionen Euro für das multidisziplinäre Forschungsvorhaben bereit. Unter dem Titel „Innovative eco-efficient biohydrometallurgy process for the recovery of strategic and rare metals: primary and secondary resources, EcoMetals” arbeiten 15 verschiedene Partner aus Forschung und Industrie in Frankreich und Deutschland an dem Projekt. 

Schlagwörter

Geowissenschaften

Kommentar schreiben

Auf unserer Webseite werden Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung verwendet. Wenn Sie weiter auf diesen Seiten surfen, erklären Sie sich damit einverstanden. Einverstanden