Eine tierische Kriminalgeschichte

30.07.2015 von Leef Hansen in Varia
Museen sind langweilig. Vor allem für Kinder. Dass dieses Klischee nicht zutreffen muss, beweisen die Museumspädagogin Arila-Maria Perl und der Projektmitarbeiter Rüdiger Becker vom Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen in Halle. Sie veranstalten in Kooperation mit Radio Corax eine Kriminalgeschichte von Kindern für Kinder: Das Glasaugenrätsel. Ziel ist es, Kindern, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zu Museen finden, die Welt der Tiere spielerisch zu erklären. Doch wie funktioniert das genau?
Das Glasaugenrätsel im Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen
Das Glasaugenrätsel im Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen (Foto: Theresa Pfahl)

Wo meist Naturwissenschaftler in die Vitrinen der Zoologischen Sammlung schauen, blicken heute begeisterte Kinderaugen auf die Tierpräparate. Das Glasaugenrätsel lädt Kinder und Jugendliche ein, auf ihre Weise das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) der Universität Halle zu entdecken. Kinder erklären Kindern den Lebensraum sowie die Gewohnheiten von Tieren. Das Ganze ist verpackt in einer spannenden Kriminalgeschichte. „Die haben sich die Kinder selbst ausgedacht", erklärt Rüdiger Becker, Projektmitarbeiter am ZNS.

Die Wirbelsäule eines Löwen ist ein ungewöhnliches Puzzlespiel
Die Wirbelsäule eines Löwen ist ein ungewöhnliches Puzzlespiel (Foto: Theresa Pfahl)

Zuerst wurden Kinder und Jugendliche als Museumsführer und Geschichtenerzähler angeworben. „Bei uns heißen sie Peer-Teamer. Das sind Kinder zwischen neun und dreizehn Jahren, die in etwa das gleiche Alter wie unsere kleinen Gäste haben“, sagt Becker. In einer gesonderten Vorbereitungsphase werden die kleinen Museumsführer von Arila-Maria Perl und Rüdiger Becker mit den Tieren und ihrer Umwelt vertraut gemacht. Innerhalb von zwei Wochen untersuchten sie unterschiedliche Tiere und dachten sich ihre eigene Kriminalgeschichte aus. Jetzt geben sie ihr Wissen in Führungen durch die Zoologische Sammlung an andere Kinder weiter. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Deutschen Museumsbund.

Auf der Suche nach dem Eisvogel

Ein Blick in das Rätselbuch
Ein Blick in das Rätselbuch (Foto: Theresa Pfahl)

Zu Gast sind am 29. Juli die Kinder vom Hort Büschdorf. In der Kriminalgeschichte werden den kleinen Besuchern die unterschiedlichsten Tiere näher gebracht. „Da die Peer-Teamer selbst Kinder sind, war es uns wichtig ihnen möglichst viel kreativen Freiraum zu lassen. Sie sollen ihre Altersgenossen auf ihre Weise spielerisch begeistern“, sagt der Projektmitarbeiter Becker. „Gestern ist etwas ganz schlimmes passiert", leitet Lisa die Kriminalgeschichte ein. Sie ist dreizehn Jahre alt und eine von insgesamt fünf Museumsführern. „Der Eisvogel ist verschwunden. Wir wollen zusammen mit euch herausfinden, wo er ist. Habt Ihr alle Lust mitzumachen?“, fragt Lisa die Besucher vom Hort Büschdorf. „Sonst wären wir ja nicht hier", antwortet Luca, einer der Teilnehmer der Kriminalgeschichte. Die Chemie zwischen den Kindern stimmt auf Anhieb. Berührungsängste lösen sich schnell auf.

Von Bienenelfen und Pferdefischen

„Durch dieses Krimi-Rätsel wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich spielerisch mit der Tierwelt auseinanderzusetzen. Wir Erwachsenen mischen uns nur ein, wenn die Kinder gar nicht weiter wissen", erklärt Sindy König von Radio Corax. Zusammen mit drei weiteren Corax-Kollegen betreut sie das Glasaugenprojekt, welches im Rahmen des Kinderradios Grünschnabel konzipiert wurde. An den verschiedenen Stationen der Kriminalgeschichte müssen die Kinder kleine Rätsel lösen oder lauschen einer spannenden Hörspiel-Aufnahme die ihnen Hinweise auf den Aufenthaltsort des Eisvogels gibt.

Tierpräparate von Bienenelfe, Ziegenmelker, Schildkröte und Pferdefisch lassen die kleinen Augen groß werden. Die meisten kennen die Tiere nämlich nicht, welche sie in der Kriminalgeschichte zu sehen bekommen. Zum Schluss gibt es dann ein 'Happy End'. Die Kinder finden den Eisvogel wieder. Er sitzt zusammen mit dem Kobaldmaki und spielt Karten. Also: Ende gut alles gut.

Anmeldungen noch möglich:

Es sind für Mitte August noch Termine frei. Bei Interesse so bald wie möglich bitte bei Radio Corax melden, per Mail an: gruenschnabel@radiocorax.de oder anrufen unter (0345) 4700745.

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