Deutschlandstipendien: Festabend mit Deutsch-Test

26.11.2025 von Katrin Löwe in Campus
91 neue Deutschlandstipendien sind am Dienstag in der Aula an sehr gute und engagierte Studierende übergeben worden. Zu dem kurzweiligen Programm gehörte neben Interviews mit Fördernden und Geförderten in diesem Jahr auch ein unterhaltsames Rechtschreib-Experiment.
Die Stimmung in der vollen Aula war gut: Nicht nur Rektorin Claudia Becker (Bildmitte) hatte bei der Übergabe der Deutschlandstipendien Grund zum Lachen.
Die Stimmung in der vollen Aula war gut: Nicht nur Rektorin Claudia Becker (Bildmitte) hatte bei der Übergabe der Deutschlandstipendien Grund zum Lachen. (Foto: Maike Glöckner)

„Das Gelingen des Projekts Deutschlandstipendium hängt essenziell an Menschen“, sagte Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker zur Begrüßung. An Stifterinnen und Stiftern, an Menschen, die permanent auf der Suche nach neuen Geldgebern sind, an engagierten Studierenden und all denen, die sich in die Organisation einbringen. 91 Stipendien von 61 Stifterinnen und Stiftern konnten am Dienstag an sehr gute und engagierte Studierende vergeben werden – ein Aufwärtstrend im Vergleich zum vergangenen Jahr. „Wir arbeiten daran, dass wir wieder die 100 erreichen – und vielleicht mehr“, versprach Becker. Seit dem Start des Stipendienprogramms 2011 wurden an der MLU 1.382 Stipendien vergeben, fast 2,5 Millionen Euro trugen die Stifterinnen und Stifter dazu bei, die gleiche Summe wurde vom Bund finanziert.

Die Rektorin zog in ihrem Grußwort nicht nur eine Bilanz zum Deutschlandstipendium an der MLU. Sie verwies auch auf das bundesweiten Netzwerktreffen der jeweiligen Verantwortlichen aus den Hochschulen, das im Juni an der MLU stattfand, und einige universitäre Highlights dieses Jahres. Dazu zählten die Bewilligung eines Exzellenzclusters ebenso wie die Auftaktveranstaltungen der großen Strukturwandel-Verbundvorhaben und des Graduiertenkollegs „Politik der Aufklärung“, aber auch die Projektwoche „In Verteidigung der Demokratie“ oder Jubiläen wie das 150-jährige Bestehen des Instituts für Geschichte und des Germanistischen Instituts.

Letzteres sorgte für einen thematischen Fokus bei der diesjährigen Deutschlandstipendien-Vergabe. Germanist Dr. Nico Elste berichtete im Interview mit dem Moderator der Veranstaltung Gerald Perschke, Journalist und selbst Förderer, zum Beispiel aus der Geschichte seines Fachs. In einem kurzweiligen Frage-Antwort-Spiel unterzog Elste die Gäste zudem per Umfragetool einem kleinen Rechtschreib- und Grammatiktest, natürlich inklusive anschließender Erklärungen. So erfuhren die Anwesenden auch, wie hoch der Anteil von „Bauchkommatasetzern“ ist, welche Tücken die deutsche Sprache für Schülerinnen und Schüler bereithält und was das alles für die Ausbildung von künftigen Lehrerinnen und Lehrern an der MLU bedeutet.

„Sie gehen zur Uni und sind hinterher schlauer“, kommentierte Moderator Gerald Perschke das Experiment mit einem Augenzwinkern. Kurzweilig waren auch die zahlreichen Interviews, die Perschke vor der offiziellen Übergabe der Stipendien-Urkunden zu unterschiedlichen Fragen führte: Wie erfolgt die Auswahl der Studierenden unter den fast 450 Bewerberinnen und Bewerbern? Wie entwickeln sich mehrjährige Beziehungen zwischen Fördernden und Studierenden? Wie engagieren sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten? Wer sind die Stifter – die langjährigen wie die neuen? Zu letzteren gehört die Egon-Stiftung, für die Dr. Volker Mörs und Dr. Karen Mörs aus Essen angereist waren. Das Kapital der Stiftung basiert auf dem Vermögen des 2021 verstorbenen Unternehmensberaters und Konkursverwalters Egon Kretschmer aus Hannover, einem gebürtigen Hallenser, der zwar in den 1950er Jahren in den Westen Deutschlands ging, aber bis zu seinem Tod auch eine Verbindung zu seiner Geburtsstadt hatte. „Wir wissen, dass er sozial engagiert war und in seiner Arbeit nicht nur die Wirtschaft, sondern immer den Menschen im Blick hatte“, so Volker Mörs, den eine langjährige Freundschaft mit Kretschmer verband. Im Sinne des Verstorbenen sollen insbesondere junge Menschen gefördert werden. Die noch sehr junge Stiftung tut dies seit dem vergangenen Jahr im Rahmen von Deutschlandstipendien an den Universitäten Duisburg-Essen und Hannover – und nun auch mit mehreren Stipendien an der MLU.

Alle Infos und die aktuellen Förderer unter: https://www.uni-halle.de/deutschland-stipendium/

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