Wissen zum Anhören: Auf Erkundungstour im Löwengebäude

30.04.2025 von Katrin Löwe in Campus
Mit einem neuen Angebot beteiligt sich die Universität am 10. Mai an der Museumsnacht Halle & Leipzig: Über einen Audioguide erfahren Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über das Löwengebäude. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude der Universität und seine Besonderheiten können sich Gäste damit auch nach der Museumsnacht selbst erschließen. „campus halensis“ fasst die wichtigsten Aspekte zusammen.
Das Löwengebäude auf dem Universitätsplatz
Das Löwengebäude auf dem Universitätsplatz (Foto: Norbert Kaltwaßer)

Vor welchem Hintergrund ist der Guide entstanden?
Mit dem Audioguide möchte die Zentrale Kustodie eine Lücke füllen: Das Hauptgebäude der Universität sei ein herausragendes Baudenkmal in Halle, so Kustos Dr. Dirk Schaal. Laien erschließe sich das Gebäude aber nicht ohne Hilfe. „So bleibt den zahlreichen Spontanbesuchern häufig nur der oberflächliche Blick und das flüchtige Gefühl, in einem überwältigenden Raum zu stehen.“ Das soll das neue Angebot ändern. Vermittelt werde den Besuchern nicht nur, was den Denkmalwert des Hauses ausmacht. Es gehe insbesondere um die Vermittlung von Universität, ihrer Geschichte und ihrer Gelehrten, so Schaal. Darüber hinaus soll die Audioführung die Hemmschwelle senken, überhaupt das Gebäude zu betreten – auch außerhalb von Sonderausstellungen und unabhängig von den Öffnungszeiten des Universitätsmuseums.

Gefördert wurde das Projekt mit 14.700 Euro Landesmitteln aus dem Corona-Sondervermögen im Bereich „Digitalisierungsmaßnahmen im Kulturbereich“.

Wer sind die Besucher, die mit dem Projekt angesprochen werden sollen?
Spontan kommen zum Beispiel viele Eltern von Studierenden ins Löwengebäude. Weitere Anlässe bietet neben den Sonderausstellungen der Zentralen Kustodie die Aktion „Schlüsselbund Hallesche Museen“ des halleschen Museumsnetzwerks, an der das Universitätsmuseum beteiligt ist. Man öffne sich damit auch der Stadtgesellschaft, sagt der Kustos. Auch zahlreiche Alumni besuchen ihre alte Universität, zum Teil mit ganzen Tagesreisegruppen. „Und natürlich wirken wir in die Uni selbst“, so Schaal, schließlich sei der Guide für alle Beschäftigten und Studierende nutzbar.

Wie wurde das Projekt umgesetzt?
In Zusammenarbeit mit der Berliner Autorin Stephanie Jaeckel sind Texte entstanden, die anschließend eingesprochen wurden. Die technische Umsetzung in einer Web-App hat das auf Besucherführungssysteme spezialisierte Unternehmen „Orpheo“ übernommen. Besucherinnen und Besucher werden in der rund 30 Minuten dauernden Tour zu 15 Stationen im Haus geführt, die öffentlich zugänglich sind. Sie erhalten Fakten und Anekdoten zum Beispiel zur Baugeschichte des Gebäudes, zu den Büsten von herausragenden Personen der Universitätsgeschichte wie Christian Thomasius, Martin Luther und Philipp Melanchthon, zu Gemälden in der Aula und dem Historischen Sessionssaal oder dem bemerkenswerten Bildfries des Hamburger Malers Gustav Spangenberg, das sich über die Wände des kompletten zweiten Obergeschosses zieht. Themen sind auch Restaurierungsarbeiten nach dem Ende der DDR oder der heutige Alltag im Löwengebäude.

Wann ist ein Besuch des Löwengebäudes mit der Audiotour möglich?
Während der Museumsnacht am 10. Mai von 18 bis 24 Uhr – und ansonsten künftig während der regulären Öffnungszeiten. Das Gebäude selbst ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, das Universitätsmuseum während der Sonderausstellungen mittwochs bis sonntags von 13 bis 18 Uhr und auf Anfrage. Informationen zu Öffnungszeiten gibt es auf der Website der Zentralen Kustodie: www.kustodie.uni-halle.de

Und wie funktioniert das technisch?
Besucherinnen und Besucher benötigen ihr eigenes Smartphone oder Tablet mit Internetzugang – und im Idealfall, aber nicht zwingend, ihre Kopfhörer. Vor dem Eingang des Löwengebäudes, an einer Säule im Foyer und vor dem Büro der Zentralen Kustodie im ersten Obergeschoss sind QR-Codes zu finden, die über die Smartphone-Kamera oder QR-Apps gescannt werden können und zur Webseite des Audioguides führen. Der Download einer App aus dem App Store oder Google Play Store ist nicht notwendig. Die Tour läuft direkt im Browser des Smartphones und kann auch für eine Offline-Nutzung im Browser heruntergeladen werden. Die 15 Stationen können Interessierte über das Menü der Seite unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge hören – oder auch einfach die Texte lesen. Passend zu den jeweiligen Stationen ergänzen Bilder die Web-App.

 

Die Museumsnacht

Die 15. gemeinsame Museumsnacht der Städte Halle und Leipzig findet am 10. Mai 2025 statt. Neben der Zentralen Kustodie beteiligen sich auch das Archäologische Museum, das Geiseltalmuseum und die Zoologische Sammlung, der Botanische Garten und der Geologische Garten der MLU. Insgesamt 88 Museen, Galerien und Sammlungen öffnen von 18 bis 24 Uhr in den beiden Städten ihre Türen. Unter dem Motto „Weltenbummeln“ laden sie zu einer Nacht voller Ereignisse und neuer Impulse ein. Tickets können über die Website der Museumsnacht sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Alle Teilnehmer und Informationen: www.museumsnacht-halle-leipzig.de

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