Hat die Kleinstadt eine Zukunft?

10.03.2017 von Corinna Bertz in Varia, Wissenschaft, Forschung
Lange Zeit ist die Kleinstadt in der Forschung zu kurz gekommen. Vom 16. bis zum 18. März wird ihr jetzt an der Uni Halle eine internationale Tagung gewidmet. Literatur- und Sozialwissenschaftler, Landschaftsplaner und Kommunalpolitiker diskutieren am Steintor-Campus darüber, wie sich die Frage nach der Zukunft der Kleinstädte mit Hilfe der Kleinstadtliteratur beantworten lässt. Im Rahmen der Veranstaltung liest auch der Schriftsteller Ingo Schulze aus seinen Werken.
Poster zur Tagung
Poster zur Tagung

„Bislang haben Forscher vor allem auf die Gegensätze zwischen Großstadt und Dorf geschaut. Obwohl es sehr viel Literatur zu Kleinstädten gibt, wurde dazu weit weniger geforscht“, sagt Prof. Dr. Werner Nell, Professor für Komparatistik an der Uni Halle. Er hat die Tagung mit dem Titel „Hat die Kleinstadt eine Zukunft: Aktuelle und historische Perspektiven der Kleinstadt in der Literatur“ gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Marc Weiland organisiert.

Von Goethe und Gottfried Keller über Thomas Bernhard bis zu Christoph Hein und Ingo Schulze: Viele deutschsprachige Schriftsteller haben das Leben in der Kleinstadt in ihren Werken thematisiert. Was man aus diesen Bildern der Kleinstadt lernen kann, soll Thema der Tagung sein. In Vorträgen und Workshops werden Literatur- und Sozialwissenschaftler, Siedlungsarchitekten, Landschaftsplaner und Kommunalpolitiker über die Rolle und Geschichte der Kleinstadt sowie über die Zukunft eines Lebens in  kleinstädtischen Verhältnissen diskutieren.

Dabei soll die Frage nach der Zukunft der Kleinstadt eine zentrale Rolle einnehmen, sagt Werner Nell: „Wir werden unter anderem mit Bürgermeistern und Stadtplanern darüber sprechen, was die Literatur zur Beantwortung dieser Frage beitragen kann. Vielleicht haben gerade auch die Geisteswissenschaften hier ein Wissen zu bieten, das bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme helfen kann.“

Der Schriftsteller Ingo Schulze liest dazu im Rahmen der Veranstaltung am Donnerstagabend, 16. März, um 21 Uhr im Puschkino, Kardinal-Albrecht-Straße 6, aus seinen Werken.

Die Tagung wird von dem durch die VW-Stiftung geförderten Forschungsprojekt „Experimentierfeld  Dorf“, dem Forschungsschwerpunkt „Gesellschaft und Kultur in Bewegung“ und dem Lehrstuhl für Komparatistik an der Uni Halle sowie vom Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz getragen. Alle Veranstaltungen sind öffentlich und Interessierte herzlich dazu eingeladen.

Link zum vollständigen Tagungsprogramm

Kontakt: Prof. Dr. Werner Nell
Institut für Germanistik
Tel.: 0345 5523590
E-Mail schicken

Schlagwörter

Werner Nell

Kommentar schreiben