Neujahrsempfang: „Langweilig wird es wohl nicht“

26.01.2015 von Corinna Bertz in Varia
So viele Zusagen gab es noch nie: Mehr als 200 Gäste hatten sich für den Neujahrsempfang der Martin-Luther-Universität am Freitag, 23. Januar 2014, angekündigt. Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, Deutschlandstipendiengeber, Uni-Angehörige, Vertreter der Stadt, der Prime-Gymnasien sowie aus Wirtschaft, Wissenschaft, Land- und Bundestag konnte Rektor Prof. Dr. Udo Sträter im Hallischen Saal begrüßen. Die Landesregierung war durch Marco Tullner (CDU), Staatssekretär im Wissenschaftsministerium vertreten.
Soleier-Pyramide und Schlackwurst: Beim Neujahrsempfang überreichten die Halloren Rektor Udo Sträter ihre traditionellen Neujahrsgeschenke.
Soleier-Pyramide und Schlackwurst: Beim Neujahrsempfang überreichten die Halloren Rektor Udo Sträter ihre traditionellen Neujahrsgeschenke. (Foto: Maike Glöckner)

„Auch 2014 war vieles sehr gut“, brachte es Rektor Udo Sträter in seiner kurzweiligen Rede auf den Punkt. Comicheld Lucky Luke und James Bond zitierte er in seiner Ansprache ebenso wie Anton Wilhelm Amo, den ersten Philosophen aus Afrika, der in Deutschland lehrte. Die Einwerbung der beiden Humboldtprofessuren für Stuart Parkin und Elisabeth Décultot seien zwei Höhepunkte des vergangenen Jahres gewesen. Ein weiterer großer Erfolg: Die Verlängerung des Graduiertenkollegs 1591, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis 2019 mit mehr als vier Millionen Euro gefördert wird.

Das Interesse der Studienbewerber sei ungebrochen groß, und erneut habe die Universität zu den zehn erfolgreichsten Gründerhochschulen gehört. Auch die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität habe man fortsetzen können, bei gemeinsamen Auftritten wie dem Transfertag TransHal und der Fachmesse Wissenswerte. Einen Rückblick auf das Jahr 2014 an der MLU bietet das Jahresmagazin, das zum Neujahrsempfang druckfrisch präsentiert wurde.

Die Hochschulpolitik prägte das vergangene Jahr, und wird vermutlich auch 2015 für Diskussionsstoff sorgen. „Langweilig wird es wohl nicht“, sagte Udo Sträter. Die Zielvereinbarungen zwischen Land und den Hochschulen stehen kurz vor dem Abschluss, berichtete er: „Wenn sich am Entwurf nichts mehr ändert, dann werde ich diese Vereinbarungen unterschreiben. Eine Reform gehen wir gerne an, sachlich unbegründete Schließungen von Instituten nicht.“

Bereits am 28. Januar soll ein neuer Prorektor gewählt werden: „Ich werde dem Senat am kommenden Mittwoch Prof. Dr. Wolfgang Auhagen als Nachfolger von Prorektorin Prof. Dr. Birgit Dräger vorschlagen“, kündigte der Rektor an, bevor er sich zum Abschluss seiner Rede noch einem anderem aktuellen Thema zuwandte. In der Debatte um Pegida, Religions- und Meinungsfreiheit meldete er sich als Kirchenhistoriker nachdenklich zu Wort: „Vieles was im Willen von Menschen geschieht, geht auf heilige Schriften zurück – nur deshalb werden diese heute als gefährlich angesehen.“

Dabei sei dies allein ein Zeichen dafür, „dass unsere Gesellschaft heilige Texte heute kaum noch versteht. Texte richtig zu verstehen und einzuordnen – das ist eine Aufgabe der Theologie und der Hermeneutik, die auch in Halle mit begründet worden ist. Die MLU kann und will auch für diese Gegenwartsfragen Antworten liefern. Dafür sind die Orchideenfächer zentrale Informationsquellen“, schloss der Rektor.

Mitglieder der Halloren-Salzwirkerbrüderschaft überreichten ihm im Anschluss „zur körperlichen Fitness“ das traditionelles Neujahrsgeschenk: Schlackwurst und Soleier. Im Namen der Vereinigung der Freunde und Förderer e.V. begrüßte abschließend auch deren Präsident Dr. Ralf-Torsten Speler die Gäste, bevor das Buffet eröffnet wurde.

Viele der Gäste begaben sich gegen 19 Uhr von der Burse zur Tulpe ins Löwengebäude, zum Neujahrskonzert. In der Aula begeisterte das Akademische Orchester der MLU unter der Leitung von Johannes Köhler aus Weimar mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy sowie Antonin Dvorak.

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