„Wir wollen einen Promovierendenrat“

19.07.2012 von Ute Olbertz in Studium und Lehre, Hochschulpolitik, Campus
Der zweite Promovierendentag am 12. Juli hat wieder einige wichtige Anstöße gegeben. Scientia halensis stellte dem Sprecher der Initiative, Frank Ursin, der im Fachgebiet Alte Geschichte promoviert, folgende Fragen:
Frank Ursin beim Promovierendentag 2012
Frank Ursin beim Promovierendentag 2012 (Foto: Ute Olbertz)

Die „Promovierenden-Initiative Halle“ erregt zunehmend Aufmerksamkeit an der Universität. Was ist darunter zu verstehen?

Ursin: An der MLU gibt es derzeit keine Promovierendenvertretung, die sich unserer Belange annimmt und unsere Positionen in den unterschiedlichen Gremien der Universität vertritt. Doktoranden der MLU haben sich deshalb im November 2011 zur Promovierenden-Initiative Halle zusammengeschlossen. Ihre Mitglieder aus den Geistes-, Sozial-, Ingenieur- und Naturwissenschaften promovieren innerhalb und außerhalb von strukturierten Graduiertenstudiengängen.

Welche Ziele verfolgen Sie?

Ursin: Wir wollen die Situation der Promovierenden an der MLU verbessern und ihnen eine Stimme geben. Unser Ziel ist die Einrichtung eines Promovierendenrats. Er soll der Information, der Meinungs- und Willensbildung und als Interessenvertretung der Promovierenden in der Universität und gegenüber dem Land dienen. Voraussetzung dafür ist zunächst die universitätsweite lückenlose Erfassung aller Promovierenden, um auch Promovierenden-Vollversammlungen einberufen zu können. Dazu haben wir auch ein Positionspapier entwickelt, das auf der Internetseite der InGra nachzulesen ist.

Im Rahmen der Hochschulwahlen streben Sie eine demokratische Legitimation an?

Ursin: Ja, universitäres Mitspracherecht ist eines unserer weiteren Ziele. Dafür müssten langfristig die Promovierenden im Landeshochschulgesetz und in der Grundordnung der MLU als Statusgruppe anerkannt und aufgenommen werden.

Waren Sie mit dem Verlauf des zweiten Promovierendentags zufrieden?

Ursin: Es gab viele interessante Diskussionsbeiträge. Die Prorektorin hat sich sehr engagiert gezeigt und wird in den Gremien unser Anliegen vorantreiben. Mit den Betreuungsvereinbarungen sind wir somit einen Schritt weiter gekommen in Richtung einer verbesserten Betreuungskultur der Promovenden an der Universität. Die Veranstaltungen fanden viel Beachtung und reges Interesse bei vielen Promovierenden.

Danke für das Gespräch.

Lesen Sie auch den Bericht der scientia halensis über das Diskussionsforum zur Bedeutung von Promotionsvereinbarungen am zweiten Promovierendentag an der MLU.

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