ULB-Direktorin Sommer wechselt nach München

31.08.2015 von Corinna Bertz in Personalia
Nach 25 Jahren wechselt Dr. Dorothea Sommer den Arbeitsort: Zum 1. September wird die amtierende Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) in München zur stellvertretenden Generaldirektorin der Bayerischen Staatsbibliothek ernannt. Zwei Großprojekte konnte sie kurz vor ihrem Weggang noch erfolgreich abschließen.
Von der Fachreferentin zur amtierenden Direktorin: 25 Jahre arbeitete Dr. Dorothea Sommer an der ULB Sachsen-Anhalt.
Von der Fachreferentin zur amtierenden Direktorin: 25 Jahre arbeitete Dr. Dorothea Sommer an der ULB Sachsen-Anhalt. (Foto: Knut Müller)

Mit dem Umzug der Anglistik-Bibliothek begann 1990 Dorothea Sommers Arbeit an der ULB. Mit dem Bezug der Steintor-Bibliothek endet sie. Der Abschied fällt der gebürtigen Hallenserin nicht ganz leicht. „Die ULB ist eine der größten und wichtigsten Bibliotheken Deutschlands, an der ich national und international arbeiten und publizieren konnte. Vor allem in meiner Anfangszeit herrschte hier eine besondere Aufbruchsstimmung, denn wir hatten sehr viel Gestaltungsspielraum“, erinnert sich die Direktorin.

Zwei Großprojekte konnte Sommer kurz vor ihrem Weggang noch erfolgreich abschließen: „Wir haben gerade die ersten Bände der Zeitung „Hallesches Tageblatt“ online veröffentlicht und die letzten Bibliotheksseiten für die digitalen Publikationen relauncht, die noch nicht im Corporate Design der Uni gehalten waren. Außerdem ist erfreulicherweise ein Förderantrag von Bundesmitteln zur Bestandserhaltung bewilligt worden. Das sind sozusagen meine Abschiedsgeschenke.“

Jetzt freut sich die Neu-Münchnerin auf ihr Amt in Süddeutschland: „Das ist eine Chance, die sich in meinem Beruf nur selten eröffnet, deshalb habe ich diese Möglichkeit ergriffen.“ Die Bayerische Staatsbibliothek München ist eine der bedeutendsten europäischen Universalbibliotheken und mit zehn Millionen Bänden die zweitgrößte Bibliothek Deutschlands.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedete sich Sommer in der vergangenen Woche von den Mitarbeitern der ULB. Dabei überbrachte Uni-Kanzler Markus Leber auch die Grüße und Glückwünsche des Rektorats: „Die Universität ist Frau Dr. Sommer für ihre langjährige Tätigkeit an der ULB und für ihren Einsatz zu großem Dank verpflichtet. Die Berufung an die Bayerische Staatsbibliothek stellt eine große Ehre dar, für ihr künftiges Wirken dort wünsche ich Frau Sommer viel Erfolg“, so der Kanzler.

Dorothea Sommer hat an der Universität Halle Anglistik und Slawistik studiert und wurde mit einer Arbeit zur mittelenglischen Literatur promoviert. An der University of Wales in Aberystwyth studierte sie Bibliotheksmanagements und Informationsservice. Sie begann 1990 ihre Arbeit als Fachreferentin für Anglistik, Literaturwissenschaft und Kunst an der ULB. 1997 wurde sie zur stellvertretenden Direktorin ernannt und hat in dieser Position zahlreiche DFG-geförderte Digitalisierungsprojekte, organisatorische und bauliche Neustrukturierungen und Rekatalogisierungsprojekte der universitären Bibliotheksbestände verantwortet. 2013 übernahm sie den Posten der amtierenden Direktorin.

Die „gute Mischung aus Verwaltungshandeln, dem Arbeiten für die Wissenschaften und Kreativität“ macht für Sommer den besonderen Reiz ihrer Tätigkeit aus. In zahlreichen internationalen Bibliotheksverbänden und -vereinigungen ist sie aktiv, etwa aIs Vorsitzende der Sektion „Bibliotheksgebäude und Ausstattung“ im internationalen Verband der bibliothekarischen Vereine und Institutionen IFLA. In dieser Funktion hat sie zuletzt Konferenzen in Singapur und Paris geleitet.

Ihr bisheriger Stellvertreter Dr. Karl-Ernst Wehnert, Fachreferent der Zweigbibliothek Rechtswissenschaft, wird die ULB ab 1. September kommissarisch leiten. 

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