Tanz mit dem Teller

16.08.2011 von Maria Preußmann in Studium und Lehre, Campus
Mit dem Aufkommen der Rock-’n’-Roll-Musik hat sich gleichzeitig ein Tanz entwickelt, der paarweise getanzt wird und akrobatische Elemente enthält. Das Unisportzentrum bietet Rock ’n’ Roll für Anfänger und Fortgeschrittene an. Maria Preußmann wagte sich in die Sporthalle am Hohen Weg und ließ sich den Kick geben.
Die Tänzer unterstützen sich immer gegenseitig
Die Tänzer unterstützen sich immer gegenseitig (Foto: Maria Preußmann)

Kurz nachdem die Stunde begonnen hat, verteilen sich alle Pärchen in der Halle. Aus den Boxen erklingt Pop-Musik. Eine große Matte wird ausgerollt, auf der einige Teilnehmer Hebungen üben. Ich frage mich, was das mit Rock ’n’ Roll zu tun hat. Bin ich etwa im Turnkurs gelandet? Trainerin Jennifer Szczesny klärt mich auf: „Beim Rock-’n’-Roll-Tanz werden viele Akrobatiken eingebunden. Bei Turniertänzen zählt die Anzahl und Schwierigkeit der Elemente. Klassische Kleidung, also zum Beispiel Petticoats, tragen wir manchmal. Vorwiegend haben wir aber Showkleidung an.“ Sie selbst tanzt seit dem sie fünf Jahre alt ist, Rock ’n’ Roll lehrt sie an der MLU seit 2006.

Tanzfest in der Schorre (letzter Auftritt):

In meiner ersten Stunde steht der Grundschritt auf dem Programm. Für die ersten Übungen werden die Arme vorerst vernachlässigt. Dann geht es los: Kick, Ball Change, Kick, Kick. Kick, Ball Change, Kick, Kick. Ich kicke mein rechtes Bein nach vorn. Dann hüpfe ich vom rechten aufs linke Bein, wieder ein Kick mit dem rechten Fuß, dann ein Kick mit dem linken Fuß. Und von vorn. Mein heutiger Tanzpartner Robert Stedtler ist geduldig, und nach einer Weile beherrsche ich die Fußbewegungen. „Dann können wir jetzt den Platzwechsel ausprobieren“, sagt er. Während ich die nötigen Schritte allein übe, begeben sich Jennifer und Robert in die andere Ecke der Halle. Meine Aufmerksamkeit wird bald auf ein Paar gelenkt, das eine merkwürdige Figur tanzt, es probiert den sogenannten „Teller“ aus. Der Mann dreht dabei die Frau durch seine Beine. „Bei den Rotationswettbewerben versucht man so viele Teller wie möglich zu schaffen“, sagt Jennifer.

Neben dem Teller gibt es zum Beispiel die Figuren Angrätschen, Schwan, Flieger oder Durchzieher. Nachdem ich den Grundschritt und Platzwechsel langsam beherrsche, darf ich das Anhocken selbst probieren. Schließlich werde ich noch in die verwirrende Kunst der Armbewegungen eingeführt. Bei jedem Kick ändert sich nämlich auch die Armstellung.

Am Ende der Stunde bekommen Robert und ich schon eine Folge von Grundschritten, Armbewegungen, Platzwechseln und der akrobatischen Figur zustande. Endlich kommt das Gefühl von Rock ’n’ Roll in mir auf – das Petticoat-Kleid stelle ich mir einfach vor ...

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