Moot-Court in Kiew: Studierende qualifizieren sich für Weltfinale

24.03.2017 von Dustin Heße, Christian Tietje in Studium und Lehre, Campus
Drei Studierende des juristischen Bereichs der Uni Halle haben bei der „ELSA Moot Court Competition on WTO Law“ in der europäischen Regionalrunde in Kiew das Halbfinale erreicht und sich damit für das Weltfinale in Genf qualifiziert. Zudem erhielten sie den Europameistertitel für den besten Klägerschriftsatz. Der Wettbewerb fand vom 17. bis zum 21. März in der Ukraine statt.
Von links: Felix Klindworth, Marion Kerber und Paul Schiering qualifizierten sich in Kiew für die Weltmeisterschaften der „ELSA Moot Court Competition on WTO Law“ in Genf.
Von links: Felix Klindworth, Marion Kerber und Paul Schiering qualifizierten sich in Kiew für die Weltmeisterschaften der „ELSA Moot Court Competition on WTO Law“ in Genf. (Foto: Kevin Crow)

Zwölf Universitäten nahmen an der europäischen Regionalrunde des internationalen studentischen Wettbewerbs der „European Law Student Association“ (ELSA) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew teil. Grundlage des Wettbewerbs ist ein Fall aus dem Recht der Welthandelsorganisation (WTO), bei dem die teilnehmenden Studierenden die Delegationen fiktiver Staaten simulieren, die vor Gremien aus WTO-Rechtsexperten über ihre Rechte und Pflichten streiten.

„Das hallesche Team hat die hervorragenden Leistungen der letzten Moot-Court-Wettbewerbe und der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht (TELC) fortführen können und gezeigt, dass wir im internationalen Bereich exzellent sind. Insbesondere freuen wir uns über die Auszeichnung für den besten Klägerschriftsatz“, so Professor Dr. Christian Tietje, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaftsrecht. Beim diesjährigen Fall ging es um regionale Wirtschaftsintegration im Rahmen eines Freihandelsabkommens. In der fiktiven Konstellation streiten sich die Nationen in einer Dreieckskonstellation um Einfuhrbeschränkungen auf Industrie- und Agrarprodukte.

Streifall zu Freihandelsabkommen

Die drei Jura-Studierenden Felix Klindworth, Marion Kerber und Paul Schiering hatten sich seit September 2016 intensiv auf die Europameisterschaft vorbereitet. Sie mussten nicht nur ausführliche Schriftsätze für die Kläger- und Beklagtenseite verfassen, sondern auch die mündlichen Verhandlungen auf beiden Seiten üben. Dazu besuchten sie unter anderem die internationale Rechtsanwaltskanzlei Linklaters in Düsseldorf und veranstalteten eine öffentliche Probeverhandlung, die von zahlreichen Studenten besucht wurde. Im Ergebnis konnte sich das Team in Kiew überzeugend gegen Mannschaften aus Amsterdam und Neapel durchsetzen.

„Die Erarbeitung der umfangreichen Schriftsätze und die mündliche Vorbereitung – alles in Englisch – waren sehr anspruchsvoll. Dabei war die Unterstützung durch ehemalige Moot Court Teilnehmer und die Mitarbeiter von Professor Tietje sehr hilfreich“, sagt Felix Klindworth.

Weltmeisterschaften in Genf

Mit Rückhalt durch Professor Christian Tietje und die Mitarbeiter der Forschungsstelle TELC will sich das Team jetzt auf die Weltmeisterschaften vom 6. bis zum 11. Juni in Genf vorbereiten. „Wir werden uns darauf konzentrieren, die durch die Experten und Richter in Kiew angebrachte Kritik in unsere Pleadings einzuarbeiten, um so noch besser auf die Argumente der anderen Teams reagieren zu können“, sagt Marion Kerber mit Blick auf das Finale.

Für die Studierenden selbst eröffnet die Teilnahme an einem englischsprachigen Moot Court die Gelegenheit neben den wertvollen Erfahrungen im rhetorischen Bereich, auch die für eine berufliche Tätigkeit unerlässlichen Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben. Zudem bietet sie auch den Zugang zu einem internationalen Netzwerk von Rechtsexperten.

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