Mit dem Hessen vor dem Hörsaal

04.10.2011 von Maria Preußmann in Studium und Lehre, Campus
Während der Orientierungswoche für die Erstsemester, die heute begonnen hat und noch bis zum 7. Oktober dauert, sieht sich Maria Preußmann für scientia halensis auf dem Uni-Platz um. Sie begleitet die Erstsemesterin Maria Leonhardt bei ihren ersten Schritten im Studienleben – so lautete zumindest der Plan. Doch gleich am ersten Tag kam alles anders.

Um 10:45 Uhr bin ich mit Maria im Hörsaal Z im Melanchthonianum verabredet. Dort findet die Info-Veranstaltung „Module, Leistungspunkte, ASQ und Löwenportal – Vorstellung des modularisierten Studiums“ statt. Doch bis zum Hörsaal komme ich gar nicht. Bis vor den Eingang des Mels hat sich eine lange Schlange gebildet. Ist der Hörsaal noch nicht offen oder ist er schon voll? Diese Frage höre ich mehrmals, während ich vergeblich warte, dass es vorwärts geht. Maria kann ich nirgends sehen.

Als sich jemand nach vorne kämpfen will, ergreife ich die Chance und folge ihm bis zum Hörsaal. Der ist ganz offensichtlich voll. Kein Weiterkommen. Nach einigen Minuten erscheint Peter Wagner vom Prorektorat für Studium und Lehre an der Tür. Er ruft durch den vollgestopften Gang: „Es tut mir leid, aber in der Veranstaltung ist kein Platz mehr. 11 Uhr wird es eine weitere Veranstaltung geben!“

Volles Haus am ersten Tag.
Volles Haus am ersten Tag. (Foto: MLU)

Leichter Unmut macht sich unter den Studierenden breit. Ob es nicht einen größeren Vorlesungssaal gäbe? Oder ob die Veranstaltung nicht draußen stattfinden könne? Doch die Vorschläge sind auf die Schnelle nicht realisierbar. Im Gedränge komme ich mit dem Studenten Tobias Schneider ins Gespräch. Zusammen quetschen wir uns doch noch in den Hörsaal. Maria sehe ich auch dort nicht. Ich beschließe, sie später zu suchen.

Während der Info-Veranstaltung erfahre ich, dass Tobias aus Hessen kommt und Biochemie studieren wird. Warum Halle, frage ich. „Die MLU soll eine der besten Unis für Biochemie sein“, sagt er. „Außerdem gibt es hier keine Studiengebühren.“ Sein erstes Zimmer hat er im Wohnheim am Weinberg-Campus bezogen. „Ich brauche nur fünf Minuten bis zur Uni, das ist sehr praktisch. Außerdem ist gleich in der Nähe die Heide, dort kann ich joggen gehen.“

Nach der Veranstaltung verabrede ich mich mit Maria per Telefon zu einer anderen Veranstaltung. Doch „Was das Rechenzentrum für Dich tun kann“ wollen ebenfalls viel zu viele Studierende auf einmal wissen. Wir finden uns wieder nicht und geben es für heute auf. Stattdessen schlendere ich mit Tobias über den Uni-Campus und erkläre ihm, wo er sein Semesterticket kaufen und wo man abends weggehen kann.

Vor dem Hochsee-Container, der auf dem Uni-Campus aufgestellt wurde, hat sich bereits eine lange Schlange gebildet. Dort erhält jeder Studierende eine „student welcome bag". Tobias beschließt, sich später um seine Umhängetasche zu kümmern. Er will wissen, wo man in Halle gut Kaffee trinken kann. Da lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, ihm die kleine Ulrichstraße zu zeigen, und mich bei einem Kaffe noch weiter mit ihm zu unterhalten.

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