Zwei Partner und ein Glücksfall

17.02.2012 von Carsten Heckmann in Forschung, Wissenschaft
Seit vielen Jahren pflegt die MLU eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Im letzten Jahr haben die Partner in einem Kooperationsvertrag vereinbart, die Forschungslandschaft in Mitteldeutschland weiter zu stärken – unter anderem durch gemeinsame, über Drittmittel finanzierte Projekte. Erstes Beispiel: die historisch-kritische Edition des Briefwechsels zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel.
Starke Partner (v.l.): Rektor Udo Sträter und Jürgen Stolzenberg von der MLU mit Akademie-Präsident Pirmin Stekeler-Weithofer und Detlef Döring von der SAW in deren Sitz in Leipzig.
Starke Partner (v.l.): Rektor Udo Sträter und Jürgen Stolzenberg von der MLU mit Akademie-Präsident Pirmin Stekeler-Weithofer und Detlef Döring von der SAW in deren Sitz in Leipzig. (Foto: Andreas Stedtler)

Als MLU-Rektor Udo Sträter im Oktober 2011 in der Villa Klinkhardt in Leipzig über die gute Kooperation mit dem Hausherrn Akademie-Präsident Professor Pirmin Stekeler-Weithofer spricht, ist ihm sichtlich wohl zumute. „Ich bin schließlich in einer dankbaren Doppelrolle hier“, gibt Professor Sträter zu Protokoll.

Einerseits freut er sich, die bestehende Partnerschaft in seiner Funktion als Rektor stärken zu können. „Sie birgt viele Möglichkeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen.“ Zum Zweiten verantwortet er selbst das jüngste Gemeinschaftsprojekt, die Edition der Briefe Philipp Jakob Speners.

„Die Intensivierung der Zusammenarbeit der Martin-Luther-Universität und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig wird mit Sicherheit die Wissenschaften in der Region voranbringen“, sagt Pirmin Stekeler-Weithofer. Beide Einrichtungen wollen Forschungsstrategien und Veranstaltungen miteinander abstimmen und sich bei Aufgaben in Forschung und Lehre sowie Aus- und Weiterbildung gegenseitig unterstützen.

Besonders gut zum Ausdruck kommt die Partnerschaft in gemeinsamen Forschungsprojekten, finanziert über Drittmittel. Ein erstes gibt es bereits, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 450.000 Euro bedacht: „Wir sind in der glücklichen Lage, einen sensationellen Briefwechsel historisch-kritisch edieren zu können“, erklärt der hallesche Philosophie-Professor Jürgen Stolzenberg, einer der Projektleiter.

„Es handelt sich um den Briefwechsel zwischen Christian Wolff, dem Haupt der Philosophie der Frühaufklärung, und Ernst Christoph Graf von Manteuffel, dem einflussreichen Staatsmann und aufklärerischen Agitator für die Sache Wolffs.“ Projektleiter seitens der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (SAW) ist Professor Detlef Döring.

Derzeit sind 15 SAW-Mitglieder mit der Martin-Luther-Universität verbunden. Vier der aktuell 22 im Akademieprogramm geförderten Vorhaben der SAW werden von Angehörigen der MLU geleitet: das Spener-Projekt von Rektor Sträter sowie ein Projekt zu Zeitstrukturen endokriner Systeme (Prof. Dr. Elmar Peschke), eines zu „Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ (Arbeitsstellenleiter: Dr. Hans Fuhrmann) und die aktuellen Forschungen zum „Sächsisch-magdeburgischen Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas“.

Bei letztgenanntem wird unter der Leitung von MLU-Professor Heiner Lück und Professor Ernst Eichler (Leipzig) eine Hallenser und Leipziger Tradition der Rechtsgeschichte und der Slawistik fortgesetzt. Dem auf 15 Jahre angelegten Forschungsprojekt wurde erst unlängst wieder von internationalen Gutachtern hohe wissenschaftliche Qualität und große Relevanz bescheinigt.

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