Wie Google für die Bibliothek: ULB startet neuen Dienst

02.05.2018 von Tom Leonhardt in Campus, Studium und Lehre
Einfacher, schneller und übersichtlicher: „Ha:Lit“ heißt die neue Literatur-Suchmaschine der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB). Sie bietet künftig nicht nur mehr Komfort bei der Suche, sondern liefert auch deutlich mehr Treffer als das bisherige „OPAC“-System. Ab heute steht die Testversion allen Nutzerinnen und Nutzern der ULB zur Verfügung.
So sieht die neue Literatur-Suchmaschine der ULB aus.
So sieht die neue Literatur-Suchmaschine der ULB aus. (Foto: Tom Leonhardt, mit Material von pixabay.com)

Der Name „Ha:Lit“ geht auf die Wörter „Halle“ und „Literatur“ zurück. Die Software ist ein so genanntes Discovery-System: „Anders als beim OPAC wird bei Suchanfragen in Ha:Lit nicht nur der Titel eines Werkes durchsucht, sondern zum Beispiel auch der Abstract oder der Volltext, sofern dieser verfügbar ist“, erklärt ULB-Mitarbeiter Daniel Brenn. Gleichzeitig arbeitet im Hintergrund ein umfangreiches sogenanntes Thesaurus-System, sodass zum Beispiel für eine Suchanfrage zu „Genom“ auch Treffer für den Begriff „Erbgut“ angezeigt werden. Ein intelligenter Algorithmus sortiert die Ergebnisse dann nach Relevanz und listet sie den Nutzerinnen und Nutzern auf. „Das ermöglicht ein breiteres Suchen, ohne dass man im Vorfeld genau wissen muss, wonach man sucht“, so Brenn weiter.

Die Suchfunktion lässt sich wie bei vielen Suchmaschinen durch verschiedene Filterfunktionen eingrenzen, um sich zum Beispiel nur Publikationen anzeigen zu lassen, die an einem ausgewählten Bibliotheksstandort verfügbar oder in den letzten zwei Jahren in einer bestimmten Sprache erschienen sind. Eine Anzeige gibt zudem Auskunft darüber, ob das gewünschte Buch ausgeliehen werden kann. Das System eignet sich auch für internationale Studierende und Gäste: Die Benutzeroberfläche kann in 30 Sprachen angezeigt werden.

„Ha:Lit“ bündelt den kompletten Bestand des Bibliothekssystems Halle-Merseburg, dem neben der ULB noch elf weitere Bibliotheken angehören, etwa die Marienbibliothek in Halle oder die der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Außerdem ist eine große Anzahl an lizensierten Datenbanken und E-Journalen der ULB verfügbar. „Insgesamt greift das System so auf über 400 Millionen Datensätze zu. Es ersetzt zwar nicht die Recherche in speziellen Fachdatenbanken, gibt aber für viele Bereiche einen sehr guten Überblick“, so Brenn. Zudem sind Suchanfragen für den Gemeinsamen Bibliotheksverbund GBV  über die neue Software möglich.

Für die Nutzung des neuen Systems sind keine neuen Logindaten nötig. Alle ULB-Nutzerinnen und -Nutzer können sich mit ihren bisherigen „OPAC“-Daten in „Ha:Lit“ anmelden. Langfristig ist geplant, das bisherige „OPAC“-System durch „Ha:Lit“ zu ersetzen. Aktuell laufen aber beide Systeme parallel und die Nutzerinnen und Nutzer können entscheiden, welches der beiden sie verwenden wollen.

Weitere Informationen zu „Ha:Lit“ gibt es auf der Seite der ULB: http://bibliothek.uni-halle.de/daten/discovery/

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