Studierende der Zahnmedizin punkten in Implantologie

13.08.2012 von Deutsche Gesellschaft für Implantologie e. V., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Studium und Lehre, Campus
An der Martin-Luther-Universität erhielten erstmals 38 Studierende der Zahnmedizin eine Urkunde der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Diese bescheinigt die Teilnahme an Vorlesungen und Übungen in der Zahnimplantologie und wird als äquivalente Leistung mit zwei Wochenendkursen des DGI-APW Curriculums Implantologie angerechnet, in dem sich approbierte Zahnärztinnen und Zahnärzte fortbilden. Die Universität aus Sachsen-Anhalt ist damit die fünfte deutsche Hochschule, deren Ausbildung von der DGI anerkannt wird.
Früh übt sich: 38 Studierende der Zahnmedizin an der MLU mit ihrer Urkunde der DGI und ihren Hochschullehrern Prof. Dr. Jürgen Setz, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, (links) und Oberarzt PD Dr. Arne Boeckler (rechts).
Früh übt sich: 38 Studierende der Zahnmedizin an der MLU mit ihrer Urkunde der DGI und ihren Hochschullehrern Prof. Dr. Jürgen Setz, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, (links) und Oberarzt PD Dr. Arne Boeckler (rechts). (Foto: Deutsche Gesellschaft für Implantologie e. V.)

„Die Implantologie ist zukunftsträchtig. Jeder Zahnarzt muss sich damit auseinandersetzen“, sagt cand. med. dent. Sindy Schulze. Darum fand die Studierende der Zahnmedizin das Angebot ihrer Universität sehr gut. Die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie an der Uni Halle-Wittenberg bieten im Rahmen der integrierten Ausbildungsreihe „Implantologie“ 27 theoretische und praktische Unterrichtsstunden an. „Von der Teilnahme am Kurs habe ich mir einen guten Einstieg in diesen Bereich der Zahnmedizin erhofft - und den habe ich bekommen“, sagt Schulze.

Schon seit einigen Jahren wird in Halle eine Vorlesungsreihe zur oralen Implantologie als nicht scheinpflichtiger Bestandteil des offiziellen Lehrplans angeboten. „Mit der Zertifizierung der Lehrinhalte durch die DGI kommen unsere Studenten der Zahnmedizin nun in den Genuss, die freiwillige Teilnahme an diesen Vorlesungen und Praktika „honoriert“ zu bekommen“, erklärt PD Dr. Arne Boeckler. „Ich hätte mich als Student damals sehr gefreut, wenn mir dadurch Module für ein späteres DGI-APW-Curriculum Implantologie erlassen worden wären.“

Was Dr. Boeckler nicht vergönnt war, lockt jetzt die Studierenden in den Kurs. „Mich hat an diesem Kurs auch überzeugt, dass wir zum Abschluss ein anerkanntes Zertifikat erhielten“, sagt cand. med. dent. Anne Bauer. Vor allem die Hands-on-Übungen kommen gut an. „Die praktischen Seminare waren cool. Bei den Übungen am künstlichen Kiefer konnten wir richtig Schleimhaut über dem Knochen abtrennen“, schwärmt Benjamin Bergmann, der sich, wie er sagt, später unbedingt in den Bereichen Prothetik und Implantologie weiterbilden will. „Da war dieser Kurs ein guter Einstieg.“

Im Praxisteil wurden verschiedene Implantatsysteme vorgestellt und die Studierenden konnten diese selbst am Phantomkiefer testen. Das hilft dabei, persönliche Vorlieben zu entwickeln. „Ich möchte später gern chirurgisch arbeiten“, weiß etwa Franziska Klenner. „Bei den Praktika konnten wir am Plastikkiefer die Systeme verschiedener Anbieter ausprobieren und entscheiden, womit man besser zurecht kommt.“

An den Universitäten in Göttingen, Jena, Regensburg und Tübingen gibt es DGI-Urkunden schon seit einiger Zeit. Je nach Umfang der Ausbildung erlässt die DGI bei den zertifizierten Kursen bis zu vier Wochenendmodule. Da sich die Kosten pro Wochenende auf 600 bis 700 Euro belaufen, profitieren die Studierenden doppelt: Sie bekommen einen profunden Einstieg in die Implantologie und sparen bei der postgradualen Ausbildung bares Geld.

„Über dieses Engagement der Kollegen und Studierenden an den Universitäten freuen wir uns natürlich sehr“, sagt DGI-Vizepräsident Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, „denn die Nachwuchsarbeit ist uns sehr wichtig. Wir werden solche Kooperationen mit den Universitäten in der Zukunft daher intensivieren.“

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