Preisgekrönte Klänge: „Sequenz Halle“

30.10.2013 von Christopher Pflug in Studium und Lehre, Campus
Wer durch die Dachritzstraße läuft, hat ihn vielleicht schon mal gehört: den Chorgesang des Vokalensembles „Sequenz Halle“. Seit zwei Jahren probt der Chor in den Räumen des Musikinstituts. Für seine Klänge wurde das Ensemble 2013 als landesweit zweitbester Kammerchor ausgezeichnet. „Sequenz“ ist aus der Abschlussarbeit in Chorleitung von Stefan Garthoff hervorgegangen. Der Musikstudent und eine Handvoll anderer hatten bei einem Bier in der Kneipe die Idee, den Chor nach den Prüfungskonzerten weiterzuführen.
Das studentische Vokalensemble „Sequenz Halle“ sucht derzeit Mitsänger. Interessenten wenden sich an vokalensemblesequenz@gmail.com.
Das studentische Vokalensemble „Sequenz Halle“ sucht derzeit Mitsänger. Interessenten wenden sich an vokalensemblesequenz@gmail.com. (Foto: Hartmut Wache)

Dass es sich dabei um keine Schnapsidee handelte, beweist der Erfolg der Gruppe beim 6. Landeschorwettbewerb Sachsen-Anhalt in Quedlinburg. In der Kategorie gemischte Kammerchöre erhielt das Ensemble zusammen mit CantART e.V. das Prädikat „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“. Ein beachtlicher Erfolg, wenn man bedenkt, dass nur ein Vierteljahr zum Proben Zeit war. „In Anbetracht unserer Konkurrenz, wie den Hallenser Madrigalisten, ist die Auszeichnung etwas ganz Besonderes“, sagt der Leiter des Chores.

Das Wort Sequenz beschreibt in der Musik etwas sich Wiederholendes, Steigendes. „Das passt gut zum Proben-Rhythmus und dem stetig steigenden Niveau, auf dem sich der Chor bewegt“, meint Stefan Garthoff. „Ich finde es faszinierend, immer wieder unsere Leistungsobergrenze zu durchbrechen und sie beim nächsten Auftritt ein wenig höher zu stecken.“ Momentan singen 19 Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen im Ensemble. Ob Sprechwissenschaftler oder Jurist – jeder ist willkommen. Nur eine gewisse Veranlagung zum Singen sollte er oder sie mitbringen. Interessierte können sich die Arbeit des Chores auch erst einmal ansehen so wie Anna Schaefer. Sie hat vor allem die Atmosphäre im Chor überzeugt. Das Ensemble ist vergleichsweise klein und experimentierfreudig. „Viele andere Chöre bedienen sich aus einem Topf von altbekannten Werken, um so möglichst viele Besucher anzulocken. Bei uns kommt man dagegen mit Stücken in Berührung, die man sonst wahrscheinlich nie gehört hätte“, so Anna Schaefer.

Für die Aufführung zur Langen Nacht der Wissenschaften 2013 hat der Chor beispielsweise in alten Beständen gegraben und ist dabei auf die Hochzeitskantaten von Georg Philipp Telemann gestoßen. Die Noten lagen als Abschrift der originalen Komposition Telemanns vor. Daraus ließen sich die Studenten ihre eigenen Noten erstellen und Fehler korrigieren, die den Kopisten beim Abschreiben unterlaufen sind.

„Wir hatten in einem Fall in 61 Takten 51 Fehler“, erzählt Chorleiter Garthoff. Er studiert mittlerweile Musiktheorie in Weimar, organisiert aber weiterhin die Chorauftritte und stellt die Programme zusammen. „Das ist natürlich eine große Herausforderung aber es macht mir auch dank des großen Engagements der Sänger und Sängerinnen unheimlich viel Spaß.“ Zurzeit steckt der Chor in den Vorbereitungen für seinen Auftritt zum Uni-Gottesdienst am 1. Advent.

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