Museumsnacht: Universität sorgt für „Lockstoff“

06.05.2014 von Katharina Deparade in Varia
Ein Elefantenskelett, selbst gemachter Lockstoff und der “falsche Augustus”: Zu später Stunde öffnen Einrichtungen der Universität Halle zur Museumsnacht ihre Türen. Unter dem Motto „Lockstoff“ beteiligen sich am 10. Mai insgesamt 78 Museen und Sammlungen an der Museumsnacht in Halle und Leipzig. Ab 18 Uhr lockt ein buntes Programm aus Führungen, Lesungen, Konzerten und zahlreichen Mitmach-Aktionen.

Zu interessanten und teilweise kuriosen Sonderausstellungen laden zum Beispiel die Zoologischen Sammlungen am Domplatz 4 ein. „Es wird eine kleine Sonderausstellung mit lebenden Käfern geben, die einer unserer Studenten gezüchtet hat“, erklärt Dr. Frank Steinheimer, Leiter des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen. „Diese dürfen dann natürlich auch auf die Hand genommen werden.“ In der bereits 1890 eröffneten Schausammlung werden viele seltene oder bereits ausgestorbene Tiere gezeigt.

Unter anderem ein komplettes Elefantenskelett sowie ein Beutelwolf, von dem es weltweit nur noch 60 ausgestopfte Exemplare gibt. „Kurzfristig klärte sich, dass wir sechs Fotos von Marco Warmuth zur Modekollektion Anderwelten der Masterabsolventin der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Pia Fischer ausstellen werden, die in unseren Sammlungen aufgenommen worden sind“, fügt Steinheimer an. "Zudem werden wir im Hörsaal einen MDR-Mittschnitt zum Lehrtafelprojekt „Sanierung und Digitalisierung“ und einige ausgewählte Tafeln aus unserem Bestand zeigen."

Im Löwengebäude am Universitätsplatz 11 wird ab 18 Uhr derweil ein Lockstoff hergestellt: Chemie-Professor René Csuk wird aus Orangenschalen Orangenöl kreieren. Die aktuellen Ausstellungen der Kustodie können an diesem Abend ebenfalls besichtigt werden: Im Universitätsmuseum ist die Schau „Und ewig lockt das Weib“ zu sehen. Im Kupferstichkabinett führt Kurator Dr. Michael Ruprecht 20 Uhr und 22 Uhr durch die neue Sonderausstellung „Aus Anlass dieser Jubelfeier… - Gratulationskultur im 19. und 20. Jahrhundert“. Zudem führt Dr. Ralf-Torsten Speler 21 Uhr und 23 Uhr durch das Hauptgebäude der Universität.

Der Botanische Garten bietet zur Museumsnacht Führungen zu exotischen Plfanzen.
Der Botanische Garten bietet zur Museumsnacht Führungen zu exotischen Plfanzen. (Foto: Maike Glöckner)

Auch der Weg zum Weinberg-Campus lohnt: Speziell zur Museumsnacht wird ab 18 Uhr der Turm des Hauses am Von-Seckendorff-Platz 4 für Gäste geöffnet. „Von dort hat man einen fantastischen Ausblick über den ganzen Weinberg-Campus“, sagt Dr. Thomas Degen. Ab 18 Uhr führt der Geologe interessierte Besucher wieder durch den Geologischen Garten der Universität zwischen dem Von-Seckendorff-Platz 3 und 4.Von 18 bis 21 Uhr öffnet auch der Botanische Garten am Kirchtor 3 seine Türen. Es wird entsprechend dem Motto der Museumsnacht Führungen geben, die speziell auf Lockstoffe von exotischen und weniger exotischen Pflanzen verweisen.

Das Archäologische Museum der MLU im Robertinum am Universitätsplatz 12 lockt dagegen mit der Sonderausstellung „Der falsche Augustus“. Die Beschäftigung mit antiken Bronzestatuen bildet seit längerem einen Forschungsschwerpunkt der Klassischen Archäologie. Ein Schweizer Privatsammler überließ nun der Universität ein der Forschung bislang völlig unbekanntes, angeblich antikes Bronzeporträt des römischen Kaisers Augustus. Die Besucher können anhand einer thematischen Übersicht selbst herausfinden, ob es sich um eine Fälschung der berühmten Fälscherwerkstatt „Der spanische Meister“ handelt oder tatsächlich um ein Original.

Karten können an allen teilnehmenden Museen auch im Vorverkauf für 8, ermäßigt 6 oder 4 Euro erworben werden. Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren ist der Eintritt frei. Die Eintrittskarten gelten zudem als Fahrausweis für den öffentlichen Nahverkehr in und zwischen beiden Städten.

Details zu allen Veranstaltungen auf der Webseite der Museumsnacht

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