Lehrpreis @ward geht an Anglisten und Politikwissenschaftlerin

01.10.2015 von Mareike Kriese in Studium und Lehre, Campus
Ein Anglistik-Professor und eine Politikwissenschaftlerin haben heute die @ward-Preise 2015 erhalten. Prof. Dr. Alexander Brock und Dr. Kerstin Völkl überzeugten die Jury mit ihren Konzepten für die multimediale Lehre. Sie nahmen den Lehrpreis auf der Jahrestagung des Zentrums für multimediales Lehren und Lernen entgegen. Die Preisträger werden bei der Umsetzung ihrer Lehrformate durch eine studentische Hilfskraft unterstützt.
Ausschnitt eines illustrierten Arbeitsblatts zur Einführungsveranstaltung (© Jana Pfaeling)
Ausschnitt eines illustrierten Arbeitsblatts zur Einführungsveranstaltung (© Jana Pfaeling)

Dr. Kerstin Völkl erhält die Auszeichnung für ihr Konzept für die Übung im Basismodul „Methoden der Sozialwissenschaften“. In der Übung werden wissenschaftstheoretische Grundlagen sowie die wichtigsten Methoden der Datenerhebung und -auswertung reflektiert und veranschaulicht. Im Mittelpunkt steht für die Politikwissenschaftlerin dabei vor allem der Einsatz von multimedialen Lernelementen in den Präsenzveranstaltungen sowie auch beim selbstständigen Lernen.

Übung mit Padlet und digitalen Feedback-Möglichkeiten

Rektor Udo Sträter überreicht Kerstin Völkl die Auszeichnung
Rektor Udo Sträter überreicht Kerstin Völkl die Auszeichnung (Foto: Anke Tornow)

Durch Selbstlerntests auf der Internet-Plattform ILIAS können die Studenten nach jeder Veranstaltung prüfen, wie gut sie den vermittelten Stoff verstanden haben. Sie erhalten zusätzlich vor jedem zu behandelnden Text einen Fragenkatalog. Dieser unterstützt die Studierenden dabei wichtige Textpassagen zu erfassen. Zu Beginn jeder Übung haben die Studierenden noch einmal die Möglichkeit über ARSnova, ein digitales Abstimmungs- und Feedbacksystem, anonyme Fragen oder Wiederholungswünsche zu stellen. Durch die schrittweise Ergänzung von Multimedia-Tools in den Übungen möchte Völkl „den Lernprozess der Studierenden unterstützen, sie motivieren, die Effektivität des Lernens auf Seiten der Studierenden erhöhen und sie mit dem E-Learning langsam vertraut machen“.

Um Vorlesung und Übung miteinander zu verbinden, bietet sich zusätzlich die Verwendung eines Padlet an, eine Art digitaler Notizblock. Hiermit können zentrale Themen und Begriffe der Vorlesung in der Übung abgefragt und gesammelt werden. Die Erläuterung der Begriffe erfolgt dann in einem Glossar in ILIAS, das den Studierenden zur Klausurvorbereitung dient. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sich viele Studierende mit dem selbstorganisierten Lernen schwer tun. „So können sie nun unter Anleitung nach und nach lernen, wie sie sich den Lernstoff selbst erarbeiten – und wie sie dazu Multimedia-Tools nutzen können.“ Eine Hilfe bei der Umsetzung ihres Lehrkonzeptes wird die studentische Hilfskraft sein, die Kerstin Völkl der @ward-Gewinn beschert.

Englische Sprachwissenschaft mit Aquarellen und Online-Tests

Auch Alexander Brock wird für sechs Monate von einer studentischen Hilfskraft unterstützt. Seit einigen Jahren lehrt der Sprachwissenschaftler die „Einführung in das Studium der englischen Sprachwissenschaft“ und arbeitet stetig daran seine Lehrveranstaltung zu verbessern. Die Frage, die ihn und sein Team dabei beschäftigt: Wie lernt man am besten die Grundlagen einer Sprache und hat auch Spaß bei der Vor- und Nachbereitung? Die harte Arbeit hat sich nun ausgezahlt: Die Einführungsveranstaltung wird als beste „multimedial gestützte Lehrveranstaltung“mit dem @ward ausgezeichnet.

„Die Einführungsveranstaltung der Linguistik hat eine relativ geringe Teilnehmerzahl mit rund 150 Studenten jedes Jahr. Trotz allem gab es aber immer eine sehr hohe Durchfallquote von circa einem Drittel. Das wollte ich ändern.“ Gerade während des Studiums sei die Vor- und Nachbereitung des Lernstoffes wichtig, werde von den meisten Studierenden aber nicht gemacht.

„ILIAS bot mir eine gute Möglichkeit, schon während des Semesters mit Hilfe eines Online-Tests zu überprüfen, wie gut die Studenten die verschiedenen Teildisziplinen verstanden haben. Es war quasi eine Art Diagnosewerkzeug.“ Zusätzlich zur Präsenz in der Vorlesung zeichnet Brock seine Lehrveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem LLZ in kurzen Filmsequenzen auf, bearbeitet diese und stellt sie für die Studierenden ins ILIAS.

Alexander Brock bei der @ward-Verleihung
Alexander Brock bei der @ward-Verleihung (Foto: Anke Tornow)

Die Aufzeichnungen zeigen jeweils die PowerPoint-Folien und den Vortragenden in einem geteilten Bild. „Jedes Mal, wenn man auf eine neue Folie kommt, entsteht ein neuer Menüpunkt. So können die Studierenden einfach durch den Lernstoff navigieren.“ Auch an der Ästhetik seiner Materialien feilte der Professor. In Zusammenarbeit mit einer studentischen Hilfskraft von der Burg Giebichenstein entstanden Aquarellzeichnungen und Grafiken, die nun die PowerPoint-Präsentationen, Lesetexte und die Arbeitsblätter der Tutorien veranschaulichen und verschönern.

Mittlerweile schreiben die Studierenden der Anglistik sogar ihre Abschlussklausuren online - mit eingeschränktem Internetzugriff. Für Brock eine ideale Möglichkeit auch ohne viel Aufwand Statistiken zu erstellen und auszuwerten.

Für die Zukunft hat der @ward-Preisträger schon weitere Ideen zur Verbesserung seines Lehrkonzepts. „Ich würde gerne die Vorlesungsaufzeichnungen durch Kontrollfragen am Ende jedes großen Abschnitts ergänzen.“ Seine Lehrveranstaltung soll den Studierenden mehrere Möglichkeiten bieten, ihren idealen Lernweg zu finden und so ihr optimales Lernziel zu erreichen.

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