Auf dem Weg zur gesunden Hochschule

30.06.2011 von Ute Olbertz in Im Fokus
Impfungen, Rückenschule, Stressmanagement – die Martin-Luther-Universität möchte eine gesunde Hochschule werden. Das hat sie sich auf die Fahnen geschrieben, nachdem sie bereits als familiengerechte Hochschule deutliche Zeichen gesetzt hat. Vielfältige Ideen gibt es dazu schon seit längerer Zeit. Einen spürbaren Schub erlebt das Thema jetzt, nachdem sich die MLU im Juni als Gastgeber der Aktion „Deutschland bewegt sich“ bewährte.
Gemeinsamer Einsatz für eine gesunde Hochschule: MLU-Betriebsärztin Ulrike Jendrezok und Uni-Kanzler Dr. Martin Hecht.
Gemeinsamer Einsatz für eine gesunde Hochschule: MLU-Betriebsärztin Ulrike Jendrezok und Uni-Kanzler Dr. Martin Hecht. (Foto: Michael Deutsch)

„Wir wollen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich Uni-Angehörige fit halten können. Schon jetzt bietet das Universitätssportzentrum mit über 160 Sportarten dafür beste Voraussetzungen“, sagt MLU-Rektor Udo Sträter. „Dazu gehört jedoch noch viel mehr – angefangen von der Ernährung bis hin zu einer Fülle präventiver Angebote und Beratungen, um die Gesundheit jedes Einzelnen zu stärken.“ Betriebliches Gesundheitsmanagement an der Universität dauerhaft zu etablieren, dazu bekannte sich das Rektorat im April 2011. Das umfasst nicht zuletzt Möglichkeiten der sportlichen Betätigung sowohl für Mitarbeiter als auch für Studierende.

Der Fokus liegt auf der Gesundheit am Arbeitsplatz. „Es ist ganz natürlich, dass Mitarbeiter immer älter werden. Ein gut funktionierendes Gesundheitsmanagement kann ihre Arbeitsfähigkeit unterstützen, sie motivieren und wirkt sich auf die persönliche Leistungskraft aus“, ist Ulrike Jendrezok überzeugt, die im Januar 2008 die Leitung des Betriebsärztlichen Dienstes der MLU übernahm. „Nicht zuletzt identifizieren sich Mitarbeiter mehr mit ihrem Unternehmen, wenn sie merken, dass dem Arbeitgeber ihr körperliches, geistiges, seelisches und soziales Wohlbefinden am Herzen liegt.“ Ein solches Engagement kann sich letztlich sogar positiv auf den Krankenstand auswirken, weiß die Betriebsärztin.

Ein großes Projekt also, von dem in erster Linie Uni-Angehörige profitieren werden. Es geht weit über die normalen Angebote des Betriebsärztlichen Dienstes hinaus. Zu ihnen gehören Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen sowie Beratungen – beispielsweise über den richtigen Umgang mit Gefahrstoffen.

„Mit der Gründung eines Arbeitskreises ‚Gesundheit’ wollen wir das Vorhaben auf feste Beine stellen“, sagt Ulrike Jendrezok, die den Arbeitskreis koordinieren wird. Angehören sollen der Gruppe neben dem Kanzler auch Vertreter des Stabs Umwelt- und Arbeitsschutz, der Schwerbehindertenvertretung, des Personalrats, der Personalentwicklung, der Sportwissenschaften und des Instituts für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung. Auch das Universitätssportzentrum sowie das Fachpersonal der Sozialberatung sind beteiligt.

Der Arbeitskreis wird zunächst allgemeine Daten der Gesundheitssituation der Beschäftigten der Uni erfassen und analysieren. „Aus den ausgewerteten Daten entwickeln wir später einen Aktivitätenkatalog und können anschließend die Beratungsangebote entsprechend ausrichten“, so die Betriebsärztin. Dabei stehen die Stärkung der Gesundheit bzw. der Schutz am Abeitsplatz im Mittelpunkt. Dazu gehören das richtige Sitzen am Schreibtisch, ergonomische Bildschirmarbeitsplätze und ausreichende Bewegung ebenso wie gesunde Ernährung, die ausreichende Versorgung mit Getränken und das Thema „Raucherentwöhnung“.

Aber auch Stressmanagement bei psychosozialen Belastungen gehört mit zu den Themenkreisen, die eine wichtige Rolle spielen. „Weiterhin veranstalten wir jeweils zu einem bestimmten Thema Aktionstage“, erklärt Jendrezok. „Im vergangenen Jahr ging es um Haut und Rücken. Im Herbst wird ein weiteres spannendes Thema näher beleuchtet.“

Richtlinien für gesundes Verhalten am Arbeitsplatz sollen in nächster Zeit mehr bekannt gemacht werden, um bestimmten Krankheiten vorzubeugen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Wirbelsäulenbeschwerden. Darüber hinaus soll unter anderem ein Raum für eine Rückenschule eingerichtet werden. Ziel sei es auch, mit all diesen Maßnahmen die Beschäftigten zur aktiven Mitwirkung zu motivieren und damit Nachhaltigkeit zu erzielen.

Bestens passt auch die neue Vitallinie des Studentenwerks Halle zum Anliegen der MLU, sich als gesunde Hochschule zu profilieren. Sie wurde im April ins Leben gerufen: Täglich bieten die großen Mensen neben dem normalen Speisenplan ein spezielles Essen mit ausgewogener Energiebilanz an, das sich durch vitamin-, ballaststoff- und nährstoffreiche Komponenten auszeichnet.

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